Danke für das Stichwort, Thomas.
Ich merke immer wieder, dass wir vom Rennradfahren kommen und dass die meisten von uns mental nicht auf MTB umschalten.
Mit dem Rennrad fährt man dicht zusammen, um den Windschatten des Vordermannes zu nutzen und Kräfte zu sparen.
- Ohne gleichmäßige Fahrweise,
- durch plötzliche unangekündigte Ausweich- oder sonstige Fahrmanöver und
- ohne Ansagen und Weitergeben dieser Hinweise
wird Rennradfahren in der Gruppe höchst gefährlich. Das muss jeder wissen und entsprechend handeln!
Beim MTB-Fahren im Gelände, erst recht bei Dämmerung und bei Dunkelheit, sind plötzlich auftauchende Hindernisse oder Gefahrenstellen typisch. Deshalb gelten hierbei andere Regeln.
MTB fährt man mit
- ausreichend Sicherheitsabstand und
- auf Sicht!
Nur so kann jeder Fahrer rechtzeitig Stellen erkennen, die er für kritisch hält und die „Sondermanöver“ von ihm erfordern. Je nach Fahrkönnen kann dieselbe Stelle von verschiedenen Fahrern sehr unterschiedlich beurteilt werden, wie wir immer wieder erleben.
Deshalb kann und darf man sich beim MTB-Fahren – besonders im Gelände – nicht auf Warnhinweise verlassen! Es ist ausreichend Sicherheitsabstand zu halten. Jeder muss plötzlich und ohne Warnruf, für den oft keine Zeit bleibt, ausweichen können. Beim MTB-Fahren darf man das (, beim Rennradfahren keinesfalls).
Wenn jemand bei solch einem Ausweichmanöver in einen anderen Fahrer kracht, dann hat der andere Fahrer versagt! Dann ist der andere Fahrer nicht das Opfer sondern der Schuldige an dem Crash!
Ich fasse zusammen: MTB-Fahren ist nicht Rennradfahren. Auf Ansagen und Warnhinweise kann man sich beim MTB-Fahren nicht verlassen. Denn manchmal bleibt einfach nicht die Zeit dazu. Und will man bei jeder Pfütze durch den Wald grölen?
Sicherheitsabstand und Fahren auf Sicht sind Pflicht!
Jedem MTB-Fahrer muss genug Platz zum plötzlichen Bremsen oder Ausweichen gelassen werden. Solche Manöver sind beim MTB-Fahren erlaubt. Hier ist der „Böse“, wer den anderen nicht genug Platz dazu lässt.
Irgendwelche Einwände?
Gruß Ralf
Ja, Einwand.
Mein Hinweis soll eigentlich die Sicherheit für jeden Mitfahrer erhöhen, mehr nicht. Wenn ich deine Zeilen lese, dann heißt das also für uns in Zukunft:
– keine Zweierreihe mehr, da man so ja keinen Sicherheitsabstand einhalten kann
– kommt es dann an einer Gabelung zum Crash, so liegt das nicht an dem mangelnden Richtungshinweis, sondern weil einer von beiden (wer auch immer) den Sicherheitsabstand nicht eingehalten hat
– fahre ich auf ein, aus meiner Sicht, gefährliches Hindernis zu (nein keine Pfütze), dann weiche ich ohne Hinweis darauf aus. Fährt mein Hintermann darauf auf, dann hat er nicht genug Sicherheitsabstand gehalten oder war unaufmerksam. Sein Problem, deshalb muss ich ja den Mund nicht aufmachen
Erhöhte Eigenverantwortung beim MTB-Fahren, ja.
Sicherheitsabstand wo erforderlich, ja.
Verstärkt auf Sicht fahren und sich nicht blind auf den Vordermann verlassen, ja.
DAS schließt aber nicht aus, dass man an unklaren Wegegabelungen, an denen eben NICHT der Sicherheitsabstand eingehalten wird, kurz einen Richtungshinweis gibt.
Und das an schlecht erkennbaren Hindernissen auch darauf ein Hinweis erfolgt und dieser auch nach hinten weitergegeben wird.
Alles das dient der Sicherheit. Das der Andere beim Crash die Schuld hat, dient weder mir noch ihm.
Gruß
Thomas
Beim MTB fahren ist jeder für sich selbst verantwortlich. Das „rufen“ führt mE dazu, dass man sich darauf verlässt gewarnt zu werden. Beim RR fahren muss das wohl sein. Im Wald wird das zwangsläufig in die Hose gehen, da nicht alle Hindernisse erkannt, geschweige denn angesagt werden können. Es gibt einfach zu viele und die Sichtverhältnisse sind deutlich schwieriger.
Das Thema dichtes Auffahren empfinde ich übrigens als äußerst unangenehm. Klar kann man auf einem Feldweg auch in Zweierreihe fahren und ein bisschen erzählen. Und klar wird dann auch gewarnt, wenn ein Auto kommt. Aber dieses Pseudo-Windschatten-Fahren sollten wir wirklich auf die Rennradzeit bzw Straße beschränken. Auf den Trails hat das nichts zu suchen.
Gruß,
markus