Antwort zu: Schlauchlos Radfahren

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Ralf
Moderator

Am Samstag startete ich den Versuch, meinen Fulcrum Racing Zero Rennradlaufradsatz umzurüsten. Leider versetzte ich dabei meine Nachbarschaft in Angst und Schrecken und besprengte mich und meine Umgebung mit Reifendichtmittel…

Aber der Reihe nach. Die Felgen schienen gut geeignet, weil sie in Richtung Reifen keine Speichenlöcher aufweisen. Ich entfernte also Schlauch und Mantel, reinigte die Felge mit Seifenlauge und schraubte das Notubes-Ventil ein. Der fast neue Conti GP 4000-Mantel ließ sich ohne Reifenheber aufziehen.
Mit einem Schwämmchen trug ich Seifenlauge auf Felgenhorn und Mantelkanten auf, damit die Mantel leichter in die richtige Position rutscht.
Ich füllte Reifendichtmittel aus dem „Sealant für unterwegs“-Fläschchen ein und machte Druck mit meiner Rennkompressorstandpumpe.
Zunächst spritzte hier ein wenig Dichtmittel aus dem Mantel, dann dort. ich drehte das Rad jeweils so, dass die undichte Stelle nach unten zeigte, damit das Sealant dorthin laufen und die Stelle verschließen konnte. Das funktionierte einwandfrei.
Ich erhöhte den Druck bis auf 8 bar und … rumms. Mit einem Ohren betäubenden Knall verabschiedete sich der Mantel komplett von der Felge. Meine dem Rad zugewandte Seite und alles in der Umgebung war mit der weißen Dichtmilch gesprenkelt…

Nachdem ich den Schreck verdaut hat, untersuchte ich Felge und Mantel und stellte fest, dass beide OK waren. Offenbar hatte ich den Mantel von der Felge gesprengt. Keine Ahnung, ob das an der Seifenlauge lag. Eigentlich hätte sich der Mantel auf der Felge halten müssen. Tat er aber nicht. Ein weiterer Versuch führte zum gleichen Ergebnis. Bei dritten Mal pumpte ich halt nur bis 7 bar auf. – Ich fragte mich, was passieren würde, wenn der Druck während der Fahrt durch Sonneneinstrahlung oder andere Umstände weiter ansteigt…

Egal. Ran an das Hinterrad. Hier scheiterte die Umrüstung daran, dass aus der Felge(!) Luft entwich. Keine Ahnung, wie die Luft aus dem geschlossenen Felgenbett in die Felge gelangte.

Bevor ich Stan’s Felgenband zum Einsatz brachte – zwei kleine Löcher fanden sich doch am Felgenboden – entschloss ich mich, den Umrüstungsversuch mit dieser Felgen-/Reifenpaarung aufzugeben. Das oben erwähnte Risiko, dass der Mantel während der Fahrt springt, erschien mir dann doch zu groß.

Zwischen Fulcrum-Felgen und GP 4000-Mantel sitzt nun wieder ein Schlauch.

Ein Versuch mit Schwalbe Ultremo-Mantel und anderen RR-Felgen schlug ebenfalls fehl. Es gelang mir nicht einmal ansatzweise, Druck auf den Reifen zu bekommen. Die Luft entfleuchte sofort an unzähligen Stellen. Der Mantel machte keinerlei Anstalten, sich in sein Felgenbett zu legen und dadurch waren die „Löcher“ zu groß, um auch nur ein wenig Druck aufzubauen und dem Dichtmittel eine Chance zu geben, seine Wirkung zu entfalten.

Fazit: In für mich verfügbaren Rennradfelgen-/-reifenkombination ist nichts mit schlauchlos. – Aber ich habe ja noch MTB-Laufradsätze mit Schläuchen…

… oder …

So soll’s funktionieren: