Das war HHxBB – Grenzerfahrungen

Der Eutiner Extremradler Motta rief zu „Hamburg-X-Bungsberg“ auf. Da wollte ich dabei sein!

Seine Startansprache plante Motta für Samstag, den 6. September, um 7:30 Uhr am Bahnhof Hamburg-Bergedorf. Von dort aus sollte es über 200km überwiegend auf dem europäischen Fernwanderweg E1 zum Bungsberg bei Schönwalde gehen. Wegen des Sonnenuntergangs um 19:58 Uhr gab er als Zielzeit 20 Uhr vor.

P1040223

Foto: Kocmonaut – Am Start. Ulrike und Konkursus sind schon unterwegs. Janibal wartet in Kuddewörde und der Nachzügler befindet sich noch auf der Anreise.

Es war Motta, der die Idee zu diesen sogenannten „Cross-Brevets“ hatte und der die erste Tour dieser Art: „Flensburg-X-Hamburg auf dem Wanderweg E1“ organisierte. Danach folgten der „Hamburger Brockensturm“ von Wedel, der „Heide-Dirt“ von Knud, Meyer-Zwo, Frank und anderen RG Uni HH-lern, sowie „Transbrandenburg V1“ und V2 vom „Engländer“.

Am Veranstaltungstag klingelte bei mir um 4 Uhr der Wecker. Morgentoilette, in Ruhe frühstücken und um 5 Uhr aufs Rad zum Horneburger Bahnhof. Ich war viel zu früh da. Die S-Bahn fuhr 5:47 Uhr. In Buxtehude wartete Peter. Aber anstatt zuzusteigen, stieg ich aus. Denn die S-Bahn endete wegen eines Streiks in Neugraben. Deshalb reisten Peter und ich mit Peters Auto in Bergedorf an.

Am Start trafen wir neben Motta Clausto, Dirk, Kocmonaut, Konkursus, Leffti Peter (MTB), Ole (MTB Single Speed), Schnuffi, Ulrike und Volker. Janibal lasen wir in Kuddewörde auf. Dazu gab es einen Nachzügler. Macht zusammen 14 Teilnehmer.

Wie nicht anders zu erwarten ging es flott los. Die Gruppe zerfiel bald. Schnuffi und Leffti Peter machten Druck. Clausto, Motta, ich und später Janibal blieben dran.

Ich staune immer wieder, wie schnell man bei glücklicher Wegewahl selbst in einer Großstadt das Gefühl bekommt, auf dem Land zu sein. So war es auch diesmal. Der Track führte durch zahlreiche grüne Oasen, auf unbefestigten Wegen an Flüssen und Seen entlang. Auch das Wetter spielte mit. Perfekt! Einen guten Eindruck davon vermitteln u.a. Kocmonauts Fotos.

Vermutlich wegen zu geringen Luftdrucks und alter Dichtmilch kapitulierte mein schlauchloser Hinterreifen. 2 bar waren wohl doch zu wenig bei Baumwurzeln und grobem Schotter. Ich schickte die anderen weiter und zog einen Schlauch ein. Inzwischen kehrte Clausto zurück, um mir Gesellschaft zu leisten. Das freute mich.

Die Fahrt danach fühlte sich an, wie auf Betonplatten mit regelmäßigen Querfugen. Clausto tippte sofort, dass der Mantel nicht korrekt auf meiner UST-Felge sitzt. Recht hatte er. Während der Nacharbeiten am Reifen schlossen Dirk, Kocmonaut und Peter auf.

Von da an ging es zu fünft weiter. Bei Ratzeburg schlug Clausto eine Rast an einer Tankstelle vor. Ich hatte von einem Restaurant geträumt. „Kannst Du morgen hingehen.“, meinte Clausto nur.

Volker holte uns ein, als wir an einem Aussichtspunkt hielten, um den Blick über einen See mit zahlreichen Schwänen schweifen zu lassen.

Ca. 7 km vor dem Herrentunnel in Lübeck verließ er uns, als wir in Eichholz für eine Rast hielten. Er wollte ohnehin nur bis Travemünde mitfahren. „Hundert Meter weiter war die Grenze zur DDR.“, klärte Peter uns auf. Er ist bei Lübeck aufgewachsen und meinte, wir sollten uns das Hünengrab Waldhusen nicht entgehen lassen, das nur wenig abseits vom E1 lag. Umweg? Hmm. Doch die extra Meter lohnten sich.

Ab dem Pariner Berg ging es, wie angekündigt, ohne Peter weiter. Nun zu viert.

Zwischen Neustadt und Schönwalde erwischte es mich dann. Auf den letzten 10 bis 15 km vor dem Ziel war der Tank leer. Aufs Trinken hatte ich diesmal geachtet, offenbar aber zu wenig gegessen.

Ich kam kaum noch Steigungen hoch. Wir passierten Ulrike und Konkursus, die gehalten hatten, um zu beratschlagen. Ich hielt jetzt den ganzen Laden auf. Ulrike und Konkursus holten uns ein und zogen an mir vorbei.

1 km vor dem Ziel hatte Dirk eine Reifenpanne. Kocmonaut und Clausto warteten auf ihn. Ulrike und Konkursus fuhren schon mal vor. Auf Empfehlung von Clausto folgte ich den beiden. Ich selbst war nicht mehr groß zum Nachdenken fähig.

Sobald es nur ein wenig bergauf ging, stieg ich ab und schob. Erst recht natürlich den Bungsberg hinauf. Dabei erwischte mich Gerald, der oben nach uns Ausschau hielt. Er beglückwünschte mich und führte mich zum nahe gelegenen Parkplatz. Dort wartete Angela mit Getränken. Es war kurz vor 20 Uhr und ich endlich am Ziel. Auch noch vor acht trafen Dirk, Clausto und Kocmonaut ein.

So richtig freuen konnte ich mich nicht. Mein Magen grummelte.

Ich schaffte es noch gerade weg von den anderen an den Rand des Platzes, wo ich mich übergeben musste. – Eine weitere Grenzerfahrung nach der Tour „Hamburg rund“. – Anschließend ging es mir besser.

Unglücklich war, dass außer dem Navi auch mein Handy den Geist aufgegeben hatte. Dort waren Hotelname und –adresse gespeichert. Ich konnte mich partout nicht mehr an den Namen des Hotels erinnern und wo das war. Motta rief deswegen Johanna und Schnuffi an. Schnuffi hatte mir das Hotel empfohlen.

Schön war, dass Angela mein Rad und mich mit dem Auto zum Hotel Garni „Hus Sünnschien“ fuhr. Herzlichen Dank Angela und Motta. Das war ein schöner Tag.

Nach einem sagenhaften Frühstück bei Frau Weiß „Sie haben nur ein Ei gegessen? Hier sind Butterbrottüten. Schmieren sich ordentlich was, damit Sie unterwegs nicht verhungern.“, machte ich mich auf den Rückweg. Diesmal wählte ich einen direkteren Weg und zwar nach Wedel, um in Schulau mit der Fähre zum Lüheanleger überzusetzen. Weil die wegen technischer Störungen außer Betrieb war, radelte ich bei bestem Wetter an der Elbe entlang.

HHxBB-RP-01

Am Fähranleger Blankenese

Von Teufelsbrück nahm ich die Fähre zum Rüschpark und kam nach 150 km auf dem Rad müde aber glücklich zu Hause an.

Nun bin ich gerüstet für nächsten Samstag: Alpentraum.

Weitere Berichte und Fotos gibt’s im HFS-Forum.

2 Gedanken zu „Das war HHxBB – Grenzerfahrungen

  1. Peter

    Mensch Ralf,
    kann man dich denn nicht alleine lassen?? Nächstes mal werde ich die ganze Strecke fahren und deine Ess- und Trinkgewohnheiten kontrollieren!!!
    Nein,Spass beiseite,ist halt eine schwere Tour gewesen,da geht der Körper schon an die „Fettreserven“(der Mann mit dem Hammer“).Er hat dich halt „erwischt“ :-(((

    Ich habe euch leider im Bad Schwartauer Riesebusch verloren und nach kurzer Wartezeit meine Fahrt alleine fortgesetetzt.
    Nach dem Pariner Berg bin ich dann Richtung Reinfeld um mit dem Zug nach Bergedorf zurück zu fahren.
    Leider Zug verpasst,1 Std.am Bahnhof verbracht,um 21 Uhr zu Hause gewesen.

    War eine tolle Tour durch eine wunderschöne Landschaft und mit sehr netten Leuten,komme gerne wieder mit.

    Gruß
    Peter

  2. Thomas R.

    Moin.

    Hammer Tour!! Habt ihr Klasse gemacht und die RSC-Fahne hochgehalten;)

    Ja das mit dem Essen und Trinken ist immer so ne Sache. Ich versuch auch immer lange auf Riegel etc. zu verzichten, hatte aber dann schon des öfteren nen Hungerast. Also lieber immer nen Riegel zu viel als zu wenig essen;)

Kommentare sind geschlossen.